Taizé-Andachten

Taizé klingt für viele Ohren etwas fremd – fast schon ein wenig asiatisch. Im Zusammenhang mit Spiritualität mag der eine oder andere an eine fernöstliche Weisheits- und Meditationslehre denken. Es ist aber eine christlichökumenische Bewegung. Für Menschen, die mit Taizé schon Kontakt gehabt haben, verbinden sich Erinnerungen an eingängige mehrstimmige Gesänge, Gemeinschaft, meditative Spiritualität und Gebete mit diesem Begriff.

Tatsächlich ist Taizé ein kleiner Ort in Burgund / Frankreich. Ein Ort, der weit abgelegen ist von großen Städten, nur umgeben von Weinbergen, Feldern und Weideflächen für große Fleischrinder. Obwohl in dem Ort nur wenige Einwohner leben, kommen jedes Jahr viele tausende Menschen aus allen Erdteilen hierher. Die meisten bleiben jeweils eine Woche. Sie treffen sich dreimal am Tag in der Versöhnungskirche, um gemeinsam zu beten und zu singen.

Menschen ganz unterschiedlicher Konfessionen kommen ins Gespräch über ihren Glauben. In der warm und freundlich mit Tüchern und Kerzen gestalteten Kirche kniet, wer mag, auf dem Boden oder sitzt auf einem Schemel. In dieser Einfachheit des Miteinanders entsteht ein Gefühl der Verbundenheit mit anderen Christen, ganz gleich woher sie kommen, welche Sprache sie sprechen oder wie sie heißen. Das ist ein großes Anliegen der Mönchsgemeinschaft, die vor Ort lebt.

Wenn wir in unserer Herrnburger Gemeinde Taizé-Andachten halten, sind die unverwechselbaren, einfachen Gesänge neben Gebeten, Stille und dem Hören eines kurzen Bibeltextes ein wichtiger Bestandteil. Einige dieser Lieder wie zum Beispiel »Laudate omnes gentes« haben auch den Weg in unser Gesangbuch gefunden. Die meist kurzen Sätze in lateinischer, deutscher, englischer und anderen Sprachen sind verbunden mit leichten, eingängigen Melodien. So entstehen Gesänge, die sich durch die Wiederholungen schnell einprägen und die gleichzeitig in jedem Einzelnen von uns Räume der Besinnung und des Innehaltens eröffnen. Die Andachten können so zu einem Ruhepol in unserem Wochenrhythmus werden.

  

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